Außer Spesen nichts gewesen

- Ein Bericht von Martin Seidel zum Saisonauftakt 2023/24 unserer ersten Mannschaft -

 

Am gestrigen Sonntag, den 03. September, läutete unsere 1. Mannschaft den Start der Saison 2023/24 ein. Als erstes sollten wir es mit der 2. Mannschaft des SC Siegburg zu tun bekommen, die in der Vorsaison aus der Bezirksliga des Schachbezirks Bonn/Rhein-Sieg aufgestiegen waren. Eigentlich eine lösbare Aufgabe und trotz unserer Schwächung durch die Ausfälle von u.a. Guido, Alexander P. und Olaf gut machbar, da auch Siegburg erwartungsgemäß schwächelte auch nur ansatzweise die Top8 aufzubieten. Zu Spielbeginn (11:00) fehlten von Siegburg und uns insgesamt noch 3 Spieler - ein Umstand, der einem auch nach all den Jahren die Schweißperlen auf die Stirn zu treiben vermag. Zum Glück erschienen alle noch, wenn auch mit mehr oder weniger leichter Verzögerung.

Schachlich war das erste Ergebnis mein remis an Brett 2. Mein Gegner hatte mir nach ca. 1,5-2 Stunden (bei nur 14 gespielten Zügen!) für mich vollkommen unerwartet die Punkteteilung angeboten. Nach Betrachten der anderen Brettern, dem Blick auf meine Zeit und Stellung, die ich zwar als solide aber auch mit keinerlei Gewinnpotential einschätzte, wenn überhaupt stand mein Gegner durch seine Figurenaktivität etwas besser, willigte ich schließlich ein. Nichts ahnend natürlich welche Kette von Ereignissen ich damit auslösen sollte. Nach der Analyse mit meinem Gegner hatten dann auch Markus an Brett 5 sowie Rabia an Brett 8 (als Ersatz) ins Remis abgewickelt. Beide verpassten leider kurz vor dem Ende ihre Gewinnchancen: Markus übersah einen taktisch gerechtfertigten Bauerngewinn, während Rabia gerade dann der Mut zum Angriff abhanden kam, als er nach langem Kampf endlich den gegnerischen König freigelegt hatte. Sehr, sehr schade. Lothar verlor seine Partie kurze Zeit später, er hatte sich im Mittelspiel doch etwas verzettelt und konnte den angerichteten Schaden nicht mehr wettmachen. Zwischenstand 1,5:2,5 gegen uns.

Der Rest sollte lange auf sich warten lassen, die Partien an den Brettern 1,3,6 und 7 gingen alle in die erste Zeitnotphase. Wenn ich mich recht entsinne, hatte niemand bei Erreichen der magischen 40-Züge-Marke mehr als 5 Minuten auf der Uhr. Hanjo hatte zwar eine vielversprechende Stellung, konnte dieser aber mit weniger werdender Zeit nicht mehr sauber verwerten und konnte sich letztlich glücklich schätzen durch eine Stellungswiederholung ins remis abzuwickeln zu können. Ausgerechnet unser Zeitnotspezialist, Alexander Bursch, schaffte in beiderseitiger Zeitnot die Wende und münzte eine verlorene in eine durchaus vielversprechende Stellung um, konnte dieser aber nach einem unnötigen Damentausch aufgrund seiner schlechten Figurenstellung dann nicht gewinnen. Zuvor musste leider Isabelle an Brett 7 die Segel streichen. Wer kennt das nicht, man hat gerade die Zeitkontrolle hinter sich gebracht, man atmet erleichtert auf, entspannt das Adrenalin fällt von einem ab und verpasst ausgerechnet dann den Gewinnweg? Letztlich musste sie sich nach einem Mattangriff ihres Gegners geschlagen geben. 2,5:4,5, verloren hatten wir also schon, blieb also nur noch unser Leitwolf, Jannis an Brett 1, aber auch dieser konnte die Niederlage im Springerendspiel nicht mehr abwenden. Wir verloren letztlich 2,5:5,5 auch wenn dies gerade in der Höhe einen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt bedeutet, wollen wir es in drei Wochen daheim gegen Fritzdorf 1 besser machen.